Von Giovanni Grippo
Die geistigen Wurzeln der Freimaurerei liegen in der Renaissance (14. bis 17. Jahrhundert) als das Gedankengut des antiken Griechenlands und Roms eine Wiedergeburt in Europa erfuhr. Dabei gilt es mindestens vier geschichtliche Strömungen, die die Traditionen der Freimaurerei ausmachen, zu beachten: Steinmetzbruderschaften, Kabbalah, Hermetik und Rosenkreuzertum.
Freimaurerei vermittelt Inhalte die aus Symbolen der Bauhüttentradition, d. h. aus dem Bauhandwerk des Mittelalters, entlehnt sind. Aus dem einstigen Umfeld einer Baustelle entfernt und zu Werkzeugen des Geistes erhoben, vermochten Freimaurer mit ihrer Hilfe einen einzigartigen Weg zu beschreiten.
Unterschiedliche Strömungen des Abendlandes, die das gleiche Ziel vermittelten, bereicherten die Freimaurerei über Jahrhunderte hinweg. So entwickelte sich eine Lehre, die nicht nur aus Respekt sondern auch aus Ehrfurcht es verdient, als „königliche Kunst“ – so wird die Freimaurerei ebenfalls genannt – bezeichnet zu werden. Die Freimaurerei ist jene Kunst, einen rauhen Stein so zu bearbeiten, dass er zum kubischen Stein wird. Er ist Symbol der Veredelung der Seele. Der kubische Stein steht für einen Menschen in Form eines Bausteins der sich harmonisch mit anderen Bausteinen zu einem gemeinsamen „Tempel der Humanität“ zusammenfügt.
80 Seiten; 210 mm x 140 mm, 1., Auflage, 2012